4.46 Uhr:
Ich werde von unfassbarem Lärm geweckt. Ich schlüpfe in Morgenmantel und Pantoffeln und trotte verschlafen zur Haustür. Als ich sie öffne, traue ich meinen Augen nicht! Da stehen Osterhasen! Mindestens hundert Stück! Bin ich vielleicht doch zu spät ins Bett gegangen? Das kann sich doch nur um Halluzinationen handeln. Vermutlich wegen der Doku… Um Sicherheit zu haben, pikse ich einen Osterhasen mit dem Zeigefinger an. Flauschig! Doch keine Halluzination, die sind nämlich nie flauschig!
6.11 Uhr:
Es ist wirklich wahr! Vor meiner Haustür standen exakt 111 Osterhasen. Eigentlich sind es ja ganz süße Wesen, wenn sie nur nicht allesamt unter ADHS leiden würden…
6.23 Uhr:
Das Frühstück mit so vielen hyperaktiven Langohren zu teilen ist genau das, was wir jetzt nicht gebrauchen können. Aber was soll man tun? Vor der Tür sitzen lassen kann ich sie nicht, hier können sie aber unter keinen Umständen bleiben! So viel steht fest.
12.07 Uhr:
„Mittagessen“, Möhreneintopf mit Kohlrabistückchen. Normales Essen nehmen sie nicht an. Sie sind Veganer! Kann man so überleben? Das schlimmste ist, sie lieben Zimtkekse…
19.35 Uhr:
Endlich haben wir einen geeigneten Platz für die Osterhasen gefunden. Sie sind nun alle im warmen Keller. Dort haben wir mehrere Körbe Eier für sie platziert. Fraglich, ob sie sie anmalen oder sich gegenseitig damit abschießen, aber meine Tochter Andrea hat sich dazu bereit erklärt, auf diese Nervenkiller aufzupassen. Wie dankbar ich ihr deswegen bin, kann ich gar nicht in Worte fassen!
21.01 Uhr:
Feierabend und gleich im Anschluss Abendessen. Diesmal Schnitzel und Kartoffeln, weil die Osterhasen schon gegessen haben.
21.49 Uhr:
Ich werde mich gleich ins Bett begeben und hoffen, dass morgen alles wieder gut wird.
22.16 Uhr:
Ich begebe mich in die Kellerräume und bitte unsere neuen Gäste um Ruhe. Dabei muss ich feststellen, dass sie die Eier erst bemalt und dann herumgeworfen haben…